Die Tradition der Kräuterbuschen an Maria Himmelfahrt

Am 15. August, dem Hochfest Maria Himmelfahrt, wurden früher traditionell die sogenannten Kräuterbuschen gebunden. Eine Tradition, die heute noch in katholischen Gegenden praktiziert oder wiederentdeckt wird. Besonders in Bayern und auch im Schwarzwald besinnt man sich wieder auf dieses Brauchtum. Der Überlieferung nach hinterließ Maria an diesem Tag ihre Segens- und Heilkraft in Form von Heilkräutern. Maria Himmelfahrt markiert den Anfang der sogenannten „Frauen Dreißiger“. In diesen ca. 4 Wochen sollen die Kräuter besonders heilkräftige Eigenschaften in sich tragen, vor allem die Frauenheilkräuter wie die Schafgarbe, Mariendistel, Hirtentäschel, oder das echte Labkraut. Die Frauendreißiger enden am 8. September, dem Geburtstag Marias.

Maria Himmelfahrt wurde und wird gefeiert zum Dank an die Schöpfung und zum Erbitten der Gesundheit, Heilung und Genesung. Um den Segen nach Hause zu tragen, wurde je nach Gegend 7, 9, 12 oder sogar 99 Kräuter zu Buschen gebunden, die nach der Weihe in der Kirche zuhause im Herrgottswinkel oder am Dachfirst getrocknet und aufbewahrt wurden. Dies diente dem Schutz und Segen und gleichzeitig auch als Kräuterapotheke für den Winter.

Traditionell steht im Mittelpunkt eines Kräuterbuschens immer eine Königskerze, um die herum dann die anderen Kräuter wie Schafgarbe, Mädesüß, Frauenmantel, Labkraut, Rotklee angeordnet werden.

Die Königskerze ist ein besonders gutes Hustenmittel, da sie mit ihren Schleimstoffen und Saponinen sowohl gegen Verschleimungen als auch gegen Reizhusten wirkt. Sie diente den Bauern früher als wichtigstes Wetterorakel und konnte Auskunft geben über kurzfristige Wetterentwicklungen.

Die liebe Frau geht durch das Land, den Himmelbrand trägt sie in der Hand“.

Wie so ein Kräuterbuschen gebunden wird, könnt ihr hier auf diesem Video sehen:

https://www.youtube.com/results?search_query=kr%C3%A4uterbuschen+binden

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